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Erinnyen Nr. 17

Zeitschrift für materialistische Ethik 

Herausgegeben vom

Verein zur Förderung des dialektischen Denkens

 Erscheint in zwangloser Folge

 

         Sommer 2006   

    

 

Inhalt

   Editorial 

Aphorismen  Polemik Reflexionen

Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik
Die brennende Stadt
"Ausbeutung"     Oder wie Begriffe besetzt werden und zur Ideologie verkommen

Wissenschaftlicher Beitrag zur Ethik  

                           Bodo Gaßmann

 

Kritik der Wertphilosophie und ihrer

                ideologischen Funktion

II. Teil: Die subjektive Wertphilosophie 

 

Inhalt

 

     1.      Einleitung

2.       „Wertfreiheit“ benötigt „Werte“  - 

       Zur Problemstellung bei Max Weber

Das „Normalbewußtsein“ von Windelband

3.      Neukantianismus der Südwestdeutschen Schule

4.      Zur Begründung der Werte

5.      Das „Normalbewußtsein“ als Träger der Werte

6.      Der axiologische Gottesbeweis. Kritik der wertsetzenden Theologie von Windelband

 

Die höchste Gestalt der subjektiven Wertphilosophie. Die Axiologie von Heinrich Rickert

7.      Hiatus irrationalis

8.      Die Erkenntnistheorie von Rickert

9.      Philosophie als Methodenlehre

10.  Rickerts Wertphilosophie im engeren Sinne

11.  Die Begründung von Kulturwerten bei Rickert

12.  Kritik der Begründung von Kulturwerten

13.  Die Sinngebung mittels Werten als Ideologie

14.  Die Realisierung der Werte oder die Ethik 

     der  Wertphilosophie

15. Weltanschauung als Ideologie

16. Der Fortschrittsbegriff als Kriterium 

     des Klassenstandpunktes

 

Schlussüberlegungen

17.  Die Probe aufs Exempel: Max Webers Soziologie

18.  Subjektive und objektive Wertphilosophie

 

Literatur

 

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Rezensionen 

Die realen Möglichkeiten als Totengräber des Kapitalismus?  Eine Sammel-Rezension

Elmar Altvater: Das Ende des Kapitalismus wie wir ihn kennen. Eine radikale Kapitalismuskritik, Münster 2006 (3. Auflage)

Thomas Seifert / Klaus Werner: Schwarzbuch Öl. Eine Geschichte von Gier, Krieg, Macht und Geld, Wien 2005.

Erik Möller: Die heimliche Medienrevolution. Wie Weblogs, Wikis und freie Software die Welt verändern. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage, Hannover 2006.

Hans-Georg Bensch: Perspektiven des Bewußtseins. Hegels Anfang der Phänomenologie des Geistes, Würzburg 2005

Karl Heinz Haag: Metaphysik als rationale Weltauffassung, Ffm. 2005. 

 

 

 

Glossar     Stichwort Neukantianismus

 

 

 

 

Editorial

Stellt man sich seine eigene Zeitung jeden Tag selbst zusammen, das Internet machts möglich, dann fallen einem einige Tendenzen auf: Die bürgerlichen Online-Zeitungen werden immer langweiliger – abgesehen von den Fakten fällt vor allem die „Zeit“ auf: durch manchmal raffinierte neue Versionen ihrer alten liberalen Ideologie, sonst aber rechnen die Internet-Ableger der großen deutschen Tageszeitungen und Nachrichtenmagazine mit dem konservativen Einverständnis ihrer Leser, das sie nur bestätigen. Kaum eine originelle Idee, kaum eine bedeutende Enthüllung, kaum eine wirkliche Kontroverse – stattdessen Diskussiönchen, ob ein Prozent einer Steuererhöhung oder –senkung sinnvoll ist oder nicht, ob Führungspersonen im Befragungspöbel steigen oder fallen, ob der Bund oder das Land die Bush-Party bezahlt. Kein Politiker und kein Journalist hat eine Vorstellung, wie zukünftig die Gesellschaft der BRD aussehen soll. Warum auch? Da die Wirtschaft von selbst funktioniert, bedarf es lediglich hier und da eines kleinen Eingriffs, z.B. um „Drückebergern“ das Geld zu kürzen. Alles andere macht das automatische Subjekt dieser Gesellschaft von selbst. Wenn ein CDU-Abgeordneter Chef des BDI wird und sein Mandat behalten will, hat er mehr Recht als seine Kritiker, denn deren Schelte betrifft nur die Kosmetik.

 Wie sich die Repression auf die „Drückeberger“ auswirkt, liest man dagegen bei Indymedia oder Chefduzen. Hier wird das „Schweinesystem“ vorgeführt, jeder Polizeiknüppel, der einen Demonstranten trifft, wird dokumentiert. Erst wenn man das liest, versteht man den Zusammenhang von mediatisierter Gewalt in der Ökonomie und ihrer tatsächlichen Manifestation in der Gesellschaft. Gewiss spielt dabei auch die Übertreibung eine Rolle: Gesteigerte Präsentation von Fakten als Provokation zum Widerstand. Aber ich habe  eher die Erfahrung gemacht, dass es meistens andersherum ist: Es ist oft schlimmer, als es in der Öffentlichkeit erscheint. Doch üblicherweise ist da nur Klage, die nicht über eine Analyse zur präzisen Anklage an den richtigen Adressaten entwickelt wird.

 Gegen das Gerede, wir wären eine nivellierte Mittelstandsgesellschaft“ (Schelsky) oder eine „individualisierte Risikogesellschaft“ (Beck), nur weil der Fabrikant keinen Zylinder und Gehrock mehr trägt oder als anonymer Eigentümer Manager leiten lässt, kann man bei Labournet lesen, wie der alltägliche Klassenkampf bis zum Kleinkrieg mit Toten verläuft. Welche Firma hat wieder ihren Betriebsrat illegal rausgeschmissen oder gar nicht erst zugelassen? Eine generelle Kritik an der herrschenden Soziologie, die solche Nachrichten nicht begreifen kann, findet man im Zusammenhang mit unserer Wertekritik.

 Haben sie heute schon Coca Cola getrunken? Das rote Blut, das dieser Konzern in Lateinamerika produziert, ist nicht in der schwarzen Pampe zu sehen und zu schmecken. In dieser Nachrichtenlage, die sich nicht der Auswahl aus affirmativer Perspektive beugt, passen sich unsere Texte dieser Nummer der „Erinnyen“ ein. Diese enthält keine Nachricht, was das Kapital wieder angestellt hat, sondern will das Bewusstsein analysieren und korrigieren, mit deren Hilfe diese anonyme Herrschaft ihre Schweinereien bis hin zum Krieg legitimiert.

 Die Aphorismen erläutern jeweils ein Problem oder einen Gedanken auf populäre Art. Selbstverständlich darf in einer Zeitschrift für materialistische Ethik auch die Religionskritik nicht fehlen. Ein Aphorismus aktualisiert einen Marxtext, eine Rezension kritisiert den Abgesang eines einstmals kritischen Theoretikers. Welche Möglichkeiten das Internet potenziell enthält und wie die politische Macht dagegen Front macht, wird in unserer Sammelrezension über heutige konkrete Utopien aufgezeigt.

 Im Zentrum dieser Ausgabe steht jedoch die wissenschaftliche Arbeit und Kritik an der subjektiven Wertphilosophie von Heinrich Rickert. Der aus der Ökonomie entlehnte und in die Philosophie eingegangene Begriff des Wertes ist heute ein Zentralstück prokapitalistsicher Ideologie, die jeder bürgerliche Politiker draufhaben muss, will er sich im Konkurrenzkampf mit seinesgleichen oder als Propagandist zur Zerstörung des Geistes der Lohnabhängigen behaupten. Für diejenigen, die nicht von vornherein durch die Bewusstseinsindustrie oder als Fußballfan geistig kolonisiert sind, sondern noch auf eigenem Nachdenken bestehen, ist dieser Wertefirlefanz gedacht. Gegen die Verdummung (Liquidierung des Urteilsvermögens) ist das Aufstellen von „anderen Werten“ hilfloser Antikapitalismus. Die „Werte“ selbst sind das Falsche. Neben der fundierten Kritik an der Wertphilosophie kann nur eine klare und deutliche Sprache wirksam sein, die nicht den neuesten Termini des Geistesbetriebes folgt, sondern die Grundbegriffe dieser Gesellschaft, wie wir sie bei Marx gelernt haben, ausspricht. Dazu gehört  das Ziel jeder Kritik: Vom erreichten Stand der Zivilisation ausgehend, den Widerspruch zwischen Lohnarbeit und Kapital abzuschaffen - zu Gunsten einer Assoziation freier Menschen, in der keiner mehr ein geknechtetes, verächtliches, elendiges, vereinsamtes Schicksal erleiden muss.

 B. Gaßmann

 

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Stand: 17. August 2006